Schlaglicht: der Ausbildungsmarkt im Juni 2015
Im Zeitraum Oktober 2014 bis Juni 2015 ist im Vorjahresvergleich die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber um 9.289 gesunken, das entspricht einem Rückgang von 1,9 %.
Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze jedoch ist gestiegen, und das lässt sich ausschließlich auf einen Zuwachs von 0,6% im Bereich betrieblicher Berufsausbildungsstellen zurückführen – die Betriebe engagieren sich dafür, den eigenen Fachkräftenachwuchs durch Ausbildung zu sichern. Während Jugendliche weiterhin sehr gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben und sich auch die Zahl der noch als unvermittelt gemeldeten Ausbildungsbewerberinnen und -bewerber im Vergleich zum Vorjahr verringert hat (-1,3 %), stoßen viele Unternehmen zunehmend auf Schwierigkeiten bei dem Versuch, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Mit einer Meldung bei der Bundesagentur für Arbeit machen sie ihre Ausbildungsbereitschaft sichtbar und verbessern ihre Chancen auf einen Vertragsabschluss. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen (+0,8 %) und übersteigt die Zahl der noch unversorgten jungen Menschen; die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist im Vergleich zum Vorjahresmonat leicht zurückgegangen.
(Quelle: Bewertung der BA-Statistik Juni 2015, BDA 30.06.15)
Überdurchschnittliche viele Ausbildungsplätze im Bau
Die Zahl der Ausbildungsplätze in der Bauwirtschaft ist im vergangenen Jahr gestiegen, sicher nicht zuletzt dank der deutschlandweit einzigartigen Finanzierung, im Rahmen derer sämtliche Betriebe der Branche eine Ausbildungsabgabe entrichten. 2014 gestiegen ist auch die Zahl neuer Ausbildungsverträge – zum ersten Mal seit drei Jahren. Damit hat sich der Ausbildungsmarkt in der Bauwirtschaft besser entwickelt als der in anderen Branchen. Der Wermutstropfen: Auch die Zahl der unbesetzten Stellen ist im Bausektor stärker gestiegen als im Branchendurchschnitt, und das bei einem gleichzeitigen Überangebot von Ausbildungsplätzen.
Rohrleitungsbau: gutes Geld, gute Aussichten
Die Bauberufe zählen zu den bestvergüteten Ausbildungsberufen überhaupt. Seit 2013 wird die Ausbildung zum Rohrleitungsbauer in Westdeutschland – neben einigen anderen Bauausbildungsberufen – mit dem höchsten Azubi-Gehalt aller Ausbildungsberufe entlohnt. 2014 hat ein Auszubildender in diesem Ausbildungsberuf, über alle drei Ausbildungsjahre betrachtet, im Durchschnitt 1.030 EUR brutto pro Monat verdient und damit fast 100 EUR mehr als z. B. in einer Ausbildung zum Bankkaufmann (948 EUR). Eine Ausbildung in der Bauwirtschaft ist also auch im wahrsten Sinne des Wortes lohnenswert.
(Quellen: Pressemitteilung SOKA-BAU, Juni 2015)