Rohrleitungsbauverband fordert mit weiteren 18 Verbänden ausreichende Finanzierung der BEW
Der Rohrleitungsbauverband (rbv) setzt mit seinen Mitgliedern alles daran, durch Transformation und Bau zukunftsfähiger Versorgungsnetze seinen Beitrag zur Reduktion der Emissionen in Deutschland zu leisten. Effiziente Wärmenetze spielen dabei eine zentrale Rolle – doch ohne ausreichende finanzielle Unterstützung wird die Wärmewende nicht gelingen. In einem offenen Brief fordert der rbv gemeinsam mit 18 weiteren Verbänden, die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) deutlich aufzustocken, um die ehrgeizigen Ausbauziele sozialverträglich und planungssicher zu erreichen.
Deutschland hat sich klare Klimaziele gesetzt: Bis 2030 sollen die Emissionen gegenüber dem Basisjahr 1990 um mindestens 65 % gesenkt werden. Die Wärmewende ist dabei ein zentrales Element, um das Erreichen der Ziele sicherzustellen. Der Rohrleitungsbauverband (rbv) steht voll hinter diesem Vorhaben und sieht die Bedeutung leistungsfähiger Versorgungsnetze für eine nachhaltige Transformation. „Effiziente Wärmenetze sind ein zentraler Hebel auf dem Weg zur Klimaneutralität. Sie schaffen die Grundlage für eine großflächige Nutzung erneuerbarer Energien und unvermeidbarer Abwärme und tragen so erheblich dazu bei, die Emissionen im Gebäudesektor nachhaltig zu senken“, erklärt rbv-Hauptgeschäftsführer Dipl.-Ing. Dieter Hesselmann.
Um die ambitionierten Pläne der Bundesregierung zu verwirklichen – darunter das Ziel, bis 2030 50 % klimaschonende Wärme in Wärmenetzen bereitzustellen und langfristig die Zahl der angeschlossenen Gebäude zu verdreifachen – sind enorme Investitionen notwendig. Schätzungen zufolge belaufen sich die erforderlichen Mittel für den Ausbau der Fernwärme auf rund 43,5 Milliarden Euro. Die im Bundeshaushalt bisher eingeplanten Fördermittel reichen jedoch bei Weitem nicht aus, um die angestrebten Ziele zu erreichen.
Vor diesem Hintergrund hat der Rohrleitungsbauverband als Teil einer Allianz von 19 Verbänden einen offenen Brief an den Deutschen Bundestag, vertreten durch relevante Ausschüsse, gerichtet, in dem eine Erhöhung der BEW-Mittel auf mindestens 3,4 Milliarden Euro jährlich gefordert wird. Diese Aufstockung ist unverzichtbar, um den Fernwärmeausbau entscheidend voranzutreiben und gleichzeitig die Wärmewende sozialverträglich zu gestalten. Die bisherigen Anstrengungen der Bundesregierung angesichts der angespannten Haushaltssituation sind anerkennenswert, jedoch erfordert die Dringlichkeit der Wärmewende eine stabile und ausreichende Förderung.
Die Aufstockung der BEW hätte weitreichende Vorteile, die sich über die Wärmewende hinaus positiv auf den Bundeshaushalt und die Wohnkosten auswirken könnten. Städte und Gemeinden sind aktiv dabei, kommunale Wärmepläne zu entwickeln, die eine zentrale Säule der lokalen Klimastrategien bilden. Eine gesicherte Finanzierung der BEW hilft den Kommunen, diese Pläne auch umzusetzen. Gleichzeitig schützt eine höhere Förderung den Bundeshaushalt vor drohenden EU-Ausgleichszahlungen, die fällig werden könnten, wenn die Klimaziele im Gebäudesektor nicht erreicht werden. Zudem würde sie es ermöglichen, die Kosten für die Wärmeversorgung auch in Zeiten steigender Energiepreise stabil und sozialverträglich zu gestalten, was insbesondere Mieterinnen, Mieter und Gebäudeeigentümer entlastet.
Die Unterstützung der Wärmewende erfordert den politischen Willen und die Bereitstellung der erforderlichen Mittel. Der Ausbau der Wärmenetze ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die den Einsatz aller erfordert. Gemeinsam kann so das Ziel der Klimaneutralität erreicht werden – mit effizienten und klimafreundlichen Wärmenetzen.