Meine sehr geehrten Damen und Herren,
mit unserem Leitthema „Technik – (k)ein Spielball der Politik“ wollten wir – zugegebenermaßen – auch etwas polarisieren und den Ist-Zustand hinterfragen.
Ich denke, es ist uns gelungen und es gab auf Ihrer Seite viel Diskussionsstoff dazu.

Viel Neues haben wir gesehen und gehört:

• Wir haben vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie aus erster Hand aktuellste Informationen aus Politik, Verbändearbeit und Tarifpolitik geliefert bekommen.
• In einem fesselnden und faszinierenden Vortrag wurden uns die bevorstehenden Veränderungen durch Digitalisierung und durch das Internet der Dinge sehr plakativ und anschaulich vermittelt.
• Wir haben über Öffentlichkeitsarbeit, über die richtige Positionierung von Bauunternehmen und die Gewinnung von Mitarbeitern gesprochen, dazu noch der gelungene Imagefilm der Firma EUGEN ENGERT.
• Der Kostentreiber Bodenaushub und der erfolgreiche Umgang damit, die Chancen und Risiken sowie mögliche Lösungsansätze wurden beleuchtet - eine Problemstellung, der wir uns als Leitungsbauer alle stellen müssen.
• Dass die Digitalisierung und Automatisierung auch bei den Erdbaugeräten nicht Halt macht, wurde uns vorgestellt. Eine gewaltige Anstrengung liegt da noch vor uns.
• Wie gehen wir mit Stress um? Wie schützen wir uns und unsere Mitarbeiter vor gesundheitlichen Schäden durch Arbeitsbelastung und schädliche Einflüsse der Digitalisierung - Fragen nach einer ernst zu nehmende Bedrohung für Gesellschaft und Arbeitswelt.
• Und dass neue Technologien wie Laserscanning und 3 D Modelling in unsere Gräben und unsere Arbeitswelt Einzug halten werden, das hat uns wurde gerade eben noch eindrucksvoll demonstriert.

Wie mir von sehr vielen von Ihnen gestern und heute bestätigt wurde, kam der herausragende Vortrag in diesem Jahr von Herrn Prof. Dr. Ing. Thomas Bauer. Er hat uns darin mögliche Strategien und Handlungsoptionen für die Leitungsbauer aufgezeigt. Aus sehr berufenem Mund war das sicherlich das Highlight der diesjährigen Veranstaltung. Mit seinen Erläuterungen zur Bau-Volkswirtschaftslehre und zur „Ökonomie des Baumarktes“ hat er uns wesentliche Zusammenhänge vorgestellt und nachvollziehbar bewiesen. Gerne wiederhole ich noch einmal seinen Appell an uns in Bezug auf den Glasfaserausbau: „Vorsicht beim Aufbau weiterer Kapazitäten, auch wenn die Politik das derzeit von Euch fordert!“

Eine Sache brennt mir noch auf der Seele und ich nutze gerne die Gelegenheit das hier und heute vor Ihnen anzusprechen:
Es geht um unsere dieselbetriebenen Fahrzeuge, Geräte und Baumaschinen, es geht um die Diskussion beim Thema Stickoxid und Feinstaub, um unsachgemäße und teils sogar kontraproduktive Maßnahmen wie Fahrverbote und das Spiel mit Todeszahlen. Sie kennen alle dieses Thema und viele von Ihnen sind schon jetzt oder werden in naher Zukunft davon betroffen sein. Auch in den Medien ist das Thema sehr präsent.

Sicherlich ist richtig, dass deutsche Gerichte sich an Recht und Gesetz halten müssen. Ja, es gibt gesetzlich festgelegte Grenzwerte, die sind zunächst einmal einzuhalten. Doch wo kommen die Grenzwerte her? Wer hat sie festgelegt? Worauf basieren diese Werte? Auf dieser gesetzlichen Grundlage klagt die Deutsche Umwelthilfe erfolgreich Fahrverbote ein. Einerseits in meinen Augen ein absurder und unseriöser, ideologiegeprägter Populismus, andererseits das Zeugnis des Versagens von Automobilwirtschaft und Politik.

Neben der Vernichtung von Volksvermögen durch Stilllegung von Fahrzeugen bedeutet es auch für uns als Unternehmer wieder einmal umzurüsten und in andere Technik investieren zu müssen. Wenn es begründet wäre, dann gerne ja, aber mir fehlt die Einsicht dazu.

Gemeinsam mit der Bauindustrie formulieren wir diese Fragen: Wie sollen wir denn in den Innenstädten bauen und reparieren,
• wenn unsere Fahrzeuge und Geräte die Baustellen nicht anfahren können?
• wenn unsere Bagger und Lader aus den Innenstädten verbannt werden?
• wenn unsere Mitarbeiter die Betriebe und Arbeitsstellen nicht mehr mit dem Pkw erreichen können.

Ich denke, wir haben das viel zu lange unbeachtet gelassen, unsere Politiker haben das Thema verschlafen! Lassen Sie uns gemeinsam und jeder persönlich immer und immer wieder gegen diesen Unsinn anrennen und aufbegehren. Lösungen müssen gefunden werden!

Darum bitte ich Sie alle!

Lassen Sie uns jetzt den Blick in die Bau-Zukunft richten:
Über die zukünftig anstehenden, sehr großen und vielfältigen Bauaufgaben in allen Bereichen der Infrastruktur, darüber habe ich schon gesprochen.

Wir stellen uns als Unternehmer und als Verband diesen Herausforderungen. Wir werden uns weiterhin stark öffentlich dazu positionieren und wenn es sein muss auch gebetsmühlenartig unsere Meinung kommunizieren. Das ist unsere Verantwortung für die nachfolgenden Generationen und das schulden wir auch Ihnen, unseren Bauindustrie- und rbv-Mitgliedern.

Als Ihr Verband, als Ihr Dienstleister können wir Entwicklungen beobachten, wesentliche Dinge beim Namen nennen, Kritik oder Lob üben und versuchen, Ihre Interessen im Dschungel der vielen Meinungen durchzusetzen. Was Sie, was Ihr Haus, was Ihr Unternehmen daraus machen, das liegt letztendlich in Ihrer eigenen Entscheidung. Denken Sie daran: „Zukunft ist kein Schicksal“, gestalten wir es also selbst!

Wir können und werden keine Empfehlungen aussprechen, in welcher Sparte der Infrastruktur Sie sich positionieren sollen. Die Frage der Lukrativität, der Innovation oder der Perspektive, die Entscheidung, für wen will ich arbeiten und für wen nicht, das muss und soll jeder für sich entscheiden. Risiken und Gefahren kann uns, kann Ihnen keiner abnehmen, auch nicht die Bauindustrie oder der rbv.

Aber nutzen Sie die Chancen, welche jetzt vor Ihnen, vor uns allen, vor uns Leitungsbauern liegen! Planen Sie Ihre Kapazitäten genau, behalten Sie den Markt im Auge! Jetzt haben wir es mal in der Hand!

Schön und ein großer Erfolg für uns wäre es auch, wenn Sie heute nach dieser Veranstaltung für sich feststellen können „Ja, das hat sich gelohnt dabei gewesen zu sein, ich habe etwas mitgenommen aus Berlin!

Noch schöner wäre es, wenn Sie sich entschließen könnten, dem rbv, Ihrem Verband, etwas zurückzugeben und sich zu einer Mitarbeit in unseren Gremien ehrenamtlich zur Verfügung zu stellen. Ich lade Sie herzlich dazu ein. Sprechen Sie uns doch einfach an!

Ich schließe und sage nochmals herzlichen Dank für Ihr Kommen und Ihr engagiertes Mitwirken zum Erfolg unserer diesjährigen Veranstaltung, der 26.Tagung Leitungsbau.

Wir, Präsidium, Vorstand, der Hauptgeschäftsführer und die rbv-Mitarbeiter wünschen Ihnen allen eine gute Heimreise, und für das vor uns liegende Baujahr 2019
• wirtschaftlichen Erfolg und faire Entlohnung der erbrachten Leistungen,
• Auftraggeber, die verantwortungsbewusst und langfristig in ihre Netze investieren ,
• viel Erfolg bei der Gewinnung von Fach- und Führungskräften und interessierten Nachwuchskräfte,
• Gesundheit und Wohlergehen für Ihre Mitarbeiter und alle Angehörigen.

Die 26.Tagung Leitungsbau ist hiermit beendet!
Auf Wiedersehen! Vielen Dank!

Fritz Eckard Lang
Präsident des rbv
Berlin, 23.01.2019

 

 

 

 

 

 


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