Auf die Verteilnetze kommt es an - Nicht alle Betriebe, die für die Erzeugung der in ihrer Produktion notwendigen Prozesswärme heute Erdgas aus dem Verteilnetz beziehen, lassen sich auf elektrische Systeme oder Verfahren umstellen. Ohne die Möglichkeit, demnächst Wasserstoff über die Verteilnetze zu beziehen, drohen Produktionsstilllegungen und ein Wegfall von rund 770.000 Arbeitsplätzen – dies lässt sich aus den Ergebnissen einer Studie ableiten, die im Auftrag des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) durchgeführt wurde.

Ein großer Teil der via Erdgas zur Verfügung gestellten Energiemenge wird in der Industrie und dem produzierenden Gewerbe für die Erzeugung von sogenannter Prozesswärme gebraucht. Als Prozesswärme wird jener Anteil der Wärme bezeichnet, die für bestimmte technische Verfahren und Prozesse zur Herstellung, Weiterverarbeitung oder Veredelung von Produkten genutzt wird. Dieser Bedarf betrug in den vergangenen Jahren um die 200 Terawattstunden (TWh). Das entspricht fast einem Zehntel des Endenergiebedarfs (Referenzjahr: 2020) von 2.318 Terawattstunden und einem Fünftel des Gasbedarfs in Deutschland.

Das Gastechnologische Institut gGmbH Freiberg (DBI) hat in einer vom DVGW beauftragen Studie einzelne Branchen und Gasabnehmer analysiert und über 5.600 Industriestandorte erfasst. Über eine Entfernungsanalyse der Industrie- und Gewerbestandorte wurde ermittelt, welche aktuell an das Gasfernleitungs- beziehungsweise -verteilnetz angeschlossen sind und ob sich diese Standorte durch das geplante und am 22. Oktober von der Bundesnetzagentur (BNetzA) genehmigte Wasserstoff-Kernnetz versorgen lassen.

Stärkeren Fokus auf die Verteilnetze legen

„Um den Wasserstoffhochlauf in Deutschland zu beschleunigen, muss der Fokus beim Ausbau der Wasserstoffinfrastrukturen stärker auf die Verteilnetze gelegt werden. Ihnen kommt eine besondere Bedeutung zu. Sie sind es, die die grüne Energie der Zukunft auf molekularer Basis dorthin bringen, wo sie benötigt wird: zu Industrie- und Gewerbestandorten, zu Kraftwerken, Wärmenetzen und in die Haushalte“, so Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW.

Viele Unternehmen mit energieintensiven Bedarfen für Produktionsprozesse befinden sich in der Fläche. Die Verteilnetze versorgen 80 Prozent der Industrie- und Gewerbestandorte in Deutschland und decken deren Gasbedarf für die Erzeugung von Prozesswärme. Große Industriestandorte werden größtenteils über das Erdgas-Fernleitungsnetz versorgt, das zukünftige Wasserstoff-Kernnetz orientiert sich an großen Hubs der chemischen Industrie.
27 Prozent dieser Standorte sind weniger als ein Kilometer davon entfernt. Über drei Viertel (78 Prozent) des Gasbedarfs für Prozesswärme wird allerdings in einer Entfernung von über einem Kilometer zum Wasserstoff-Kernnetz entstehen. Etliche Industrieunternehmen und viele kleinere Standorte des sonstigen verarbeitenden Gewerbes beziehen Gas aus dem Verteilnetz. Zur Versorgung dieser Standorte wird daher ein wasserstofffähiges Verteilnetz benötigt.

Gefahr für Arbeitsplätze

„Prozessbedingt lassen sich nicht alle Betriebe, die heute Erdgas aus dem Verteilnetz für ihre Prozesswärme beziehen, auf elektrische Systeme oder Verfahren umstellen. Bei einem Wegfall der Gasversorgung und ohne die Möglichkeit, Wasserstoff über die Verteilnetze zu beziehen, wären diese gezwungen, ihre Produktion einzustellen. Dies hätte mit Blick auf die Wirtschaftskraft von Industriestandorten erhebliche Auswirkungen“, warnt DVGW-Chef Linke. Betroffen wären davon bundesweit rund 770.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in Landkreisen und Kommunen ohne zukünftige Wasserstoffversorgung, so die Berechnungen von DMT Energy Engineers, eine an der Studie beteiligte Tochter des TÜV Nord, mit Blick auf eine mögliche Versorgungslücke. Dies entspräche etwa 10 Prozent der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe. (DVGW)


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