Potenzial von Wasserstoff nutzen - Im Rahmen des Projekts „H2-MiX“ speist die GVG Rhein-Erft ab Oktober bis zu 20 Volumenprozent Wasserstoff in das L-Gasnetz der drei Erftstädter Stadtteile Niederberg, Borr und dem Gewerbegebiet von Friesheim ein. Das Anfang 2021 von der GVG Rhein-Erft (GVG) und der Rheinischen NETZGesellschaft mbH (RNG) gestartete Kooperationsprojekt H2-MiX geht damit in die nächste Phase.
Die Einspeiseanlage ist Ende August im Gewerbegebiet Friesheim durch die Erftstädter Bürgermeisterin Carolin Weitzel, RNG-Geschäftsführer Karsten Thielmann und GVG-Geschäftsführer Phillip Erdle offiziell in Betrieb genommen worden. Dienstleistend unterstützt werden die beiden Unternehmen von dem unabhängigen Prüfdienstleister TÜV Rheinland Energy GmbH.
Tragende Säule im Energiemix
„Wasserstoff bietet enormes Potenzial und wird eine tragende Säule im zukünftigen Energiemix sein“, sagt GVG-Geschäftsführer Phillip Erdle. „Mit dem Kooperationsprojekt H2-MiX wollen GVG und RNG gemeinsam zeigen, dass unsere Netze und die technischen Anlagen schon heute für den Einsatz von Wasserstoff gerüstet sind. Wir unterstreichen damit den nachhaltigen Wert der Verteilnetze als Schlüssel für eine CO2-freie Energieversorgung.“
Wasserstoffbeimischung erfolgt schrittweise
Mit der Inbetriebnahme werden in der ersten Stufe 10 Volumenprozent Wasserstoff dem Erdgasnetz beigemischt. Planmäßig soll dann die Beimischung schrittweise auf 15 Volumenprozent und anschließend auf maximal 20 Volumenprozent gesteigert werden. Um die Eignung jedes einzelnen Gerätes im Projektgebiet sicherzustellen, wurden alle Gasverbraucheinrichtungen im Testgebiet im Vorfeld mit einem Prüfgas beaufschlagt, welches einen Anteil von 23 Volumenprozent Wasserstoff enthält. Im weiteren Verlauf des Projektes werden an ausgewählten Referenzgeräten Stichprobenmessungen durchgeführt, um die Verbrennungsgüte der Geräte direkt vor Ort zu beurteilen, je nach beigemischtem Wasserstoffanteil. Zudem wurden bei ausgewählten Haushalten spezielle Messgeräte verbaut, über welche der Wasserstoffgehalt des Gasgemischs vor Ort beim Endkunden kontinuierlich überwacht werden kann.
Für die rund 100 Erdgaskunden in Niederberg, Borr und dem Gewerbegebiet Friesheim ändert sich während der Einspeisephase nichts. Alle drei Stadtteile sind aufgrund der erst im Jahr 2007 verbauten Netzstruktur besonders für das Projekt geeignet. Das rund neun Kilometer lange, moderne Netz bestehend aus Hausanschluss- und Verteilleitungen lässt sich problemlos überwachen. „Die zuverlässige und sichere Versorgung der Haushalte ist dabei in gewohnter Weise garantiert“, verspricht RNG- Geschäftsführer Ulrich Groß. (GVG/RNG/rbv)
V. l. n. r.: Karsten Thielmann, Geschäftsführer Rheinische NETZGesellschaft mbH; Carolin Weitzel, Bürgermeisterin Erftstadt; Phillip Erdle, Geschäftsführer GVG Rhein-Erft. (Foto: GVG/RNG)