Auf Einladung der Thüringer Energie AG haben der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V. (AGFW), der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW), der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW), der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) und der Rohrleitungsbauverband e. V. (rbv) ihr 7. Kolloquium zur Berufsbildung und Personalentwicklung am 13. und 14. März 2018 in Erfurt veranstaltet.
Kompetenzen für eine Arbeitswelt 4.0 in der Energie- und Wasserversorgung
In ihren Begrüßungen hoben Alexandra Ernst, Kaufmännischer Vorstand beim DVGW, und Wolfgang Rampf, Personalvorstand der Thüringer Energie AG, die Bedeutung von qualifiziertem Personal und innovativer Personalpolitik hervor, um den demografischen Wandel, die Energiewende und die Digitalisierung erfolgreich meistern zu können.
Berufsbildung und Personalmanagement ganzheitlich betrachtet
Die fünf Verbände haben sich als Veranstalter der Kolloquien zur Aufgabe gemacht, die beiden großen Handlungsfelder in den Mitgliedsunternehmen, die Berufsbildung und das Personalmanagement, ganzheitlich zu betrachten. Daher lauteten die Themen der Einführungsvorträge „Wege in die Zukunft – Herausforderungen für ein erfolgreiches Personalmanagement in einer Arbeitswelt 4.0“ und „Demografischer Wandel, Energiewende, digitale Arbeitswelt: Im Gremienverbund der Verbände heute die beruflichen Kompetenzen von morgen entwickeln“. Die Leitung der Veranstaltung lag bei den Obleuten der Bildungsgremien, HansJoachim Mayer, MVV Energie AG, und Dr. Markus Ulmer, Stadtwerke Karlsruhe Netzservice GmbH.
Seitens des rbv gab Mario Jahn einen Überblick über die Situation und die Herausforderungen, die sich aus der demografischen Entwicklung für den Leitungsbau ableiten.
Kompetenzen für eine Arbeitswelt von morgen
Die Referenten, allesamt Beschäftigte der Mitgliedsunternehmen der Verbände, haben in ihren Vorträgen aufschlussreiche Entwicklungen auf dem Gebiet der beruflichen Qualifikation und der Personalentwicklung vorgestellt. Zielsetzung war, die Kompetenzen für eine Arbeitswelt von morgen sowie neue Wege in der Unternehmenskultur an Beispielen aufzuzeigen.
Die Beherrschung der Arbeitswelt 4.0, bestimmt durch die Energiewende und Digitalisierung, macht zusätzliche Kompetenzen bei den Fach und Führungskräften erforderlich.
Hierzu zählen:
• Informations und Kommunikationstechnik als Schlüsselkompetenz
• Medien und Digitalisierungskompetenz
• Betriebliches Prozesswissen
• Schnittstellenkompetenz zu anderen Disziplinen im Unternehmen
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Kompetenzen beim Energiemanagement
In den Vorträgen wurde zudem über interessante Qualifizierungs und Personalentwicklungsoffensiven berichtet. Das Fazit: Neue Tätigkeiten entstehen, während andere verschwinden. Neue Tätigkeiten erfordern wiederum neue Kompetenzen. Die Tätigkeiten, aus denen sich heute Berufe bzw. Jobprofile zusammensetzen, bilden die Grundlage für die Kompetenzbedarfe der Zukunft.
Soziale Kompetenzen gefordertDie Vorträge haben gezeigt, dass nicht nur die technischen Kompetenzen, sondern vorrangig medienbezogene und sozialen Aspekte in einer Arbeitswelt 4.0 dominieren werden. Dazu werden derzeit fast alle Verordnungen zur Ausbildung und Fortbildungsregelungen durch die Gremien überarbeitet. Die Vortragenden waren sich einig: Gerade in derart bewegten Zeiten brauchen wir eine Berufsbildung der ausgewogenen Balance, die Bewährtes mit Innovativem verbindet und Neuerungen aktiv, aber behutsam vorantreibt.
Das nächste Kolloquium findet auf Einladung vom DVGW am 25. und 26. September 2018 in Bonn in den Räumen des GasWasserZentrums statt. (rbv) (Foto: DVGW)