Im Jahr 2023 war die technische Kompetenz des Leitungsbau für eine erfolgreiche Umsetzung der Digitalisierung genauso entscheidend wie für eine technologieoffene Konfektionierung der Energie- und Wärmewende. Vor diesem Hintergrund stand eine zukunftsfähige Nutzung von Wasserstoff und klimaneutraler Gase als Energieträger der Zukunft sehr wesentlich im Zentrum des aktuellen rbv-Engagements.
Hierfür hat man im Kreise vieler befreundeter Fachverbände politische Entscheider mit einer gemeinsamen Stimme adressiert, um einen optimalen Wirkungsgrad für die Botschaften der Branche zu erreichen. Weitere Fokusthemen des Verbandes waren die Bekämpfung des Fachkräftemangels, ein qualitätsorientierter Breitbandausbau und die technische Weiterentwicklung der Branche als Basis für einen generationengerechten Erhalt unterirdischer Infrastrukturen.
Diese und andere Themen waren auch Diskussionsgegenstand der Herbsttagungen der rbv-Landesgruppen. Folgend erste Eindrücke der Veranstaltungen und die personellen Entwicklungen für sie zusammengefasst:
Landesgruppe Hessen/Thüringen (08.09.2023)
Die Landesgruppenmitglieder der Landesgruppe Hessen/Thüringen sind in diesem Jahr am 8. September 2023 in Darmstadt zusammengekommen. Anlässlich der in der Landesgruppe Hessen/Thüringen turnusgemäß durchgeführten und von Dipl.-Ing. (FH) Fritz Eckard Lang, dem als Gast anwesenden rbv-Ehrenpräsident, geleiteten Wahlen, wurden Dipl.-Ing. Christian Balke (Vorsitzender) und Dipl.-Ing. Armin Jordan (stellvertretender Vorsitzender) in ihren Ämtern bestätigt. Als anwesende Gäste konnten die beiden Vorsitzenden Dipl.-Ing. (FH) Jörg Höhler, DVGW-Landesgruppe Hessen, Mainz, und Dr. Florian Reißmann, DVGW-Landesgruppe Mitteldeutschland, Dresden, begrüßen.
Im Rahmen der turnusgemäß durchgeführten Wahlen wurden Dipl.-Ing. Christian Balke (3.v.l.) und Dipl.-Ing. Armin Jordan (4.v.l.) in ihren Ämtern als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender bestätigt. Foto: rbv
In seiner Begrüßung der anwesenden Landesgruppenmitglieder und Gäste nahm Balke ausdrücklich Bezug auf die nun anstehenden Anforderungen im Zuge der Kommunalen Wärmplanung. Während für die großen Kommunen ab 100.000 Einwohner und die mittelgroßen und kleineren Städte und Gemeinden bis 20.000 Einwohner nun ein konkreter Fahrplan für die Umsetzung der Kommunalen Wärmeplanung vorläge, sei die Situation in den ganz kleinen Kommunen noch völlig ungeklärt. Dies betonte auch Lang, der noch weitere für den Leitungsbau inakzeptable Aspekte im Zusammenhang mit einer regional abgestimmten Wärmeplanung ansprach. Zum einen kritisierte er die für bauausführende Unternehmen mangelnde Datentransparenz, zum anderen legte er seinen Finger in die Wunde des definierten Timings.
Denn die festgelegten Fristen von Juli 2026, respektive Juli 2028, drohten zu einem planerischen Vakuum für den Leitungsbau zu erwachsen. Leitungsbauer bräuchten aber schon jetzt Aufträge in einem auskömmlichen Maße, um ihre Fachkräftebasis zu halten. In seinem Gastbeitrag wies auch Höhler auf eine derzeit hohe Verunsicherung der Branche hin. Gleichwohl betonte er, dass die Wärmeplanung wichtig sei und dass alle Großkunden sich aktuell im Gespräch mit Versorgungsunternehmen zum Thema Wasserstoff befänden. Dieser müsse neben der Fernwärme ein wichtiger Baustein regional abgestimmter Wärmekonzepte sein. Mit Blick auf die Umsetzung des Gebäudeenergiegesetzes wies Höhler darauf hin, dass dieses der Branche langfristig planerische Sicherheit biete und die schlussendlich doch geforderte Technologieoffenheit wichtig sei.
Die nächste Herbstsitzung der Landesgruppe Hessen/Thüringen ist für den 6. September 2024 in Gera geplant.
Landesgruppe Niedersachsen + Nord (15.09.2023)
Die Mitglieder der Landesgruppen Niedersachsen + Nord trafen sich am 15. September 2023 in Lübeck zu ihrer Herbsttagung. Hier stand für die Landesgruppe Nord mit den turnusgemäß durchgeführten Wahlen eine personelle Veränderung im Vorsitz der Landesgruppe an. Dipl.-Ing. Hüseyin Özkan, seit 2005 stellvertretender Vorsitzender und seit 2011 Vorsitzender der Landesgruppe, trat in der traditionsreichen Hansestadt nicht mehr zur Wiederwahl an. Unter der Leitung von Dipl.-Ing. Hartmut Wegener, Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen, wurde Dipl.-Ing. Kim Björn Wenzel, LUDWIG FREYTAG GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, Zweigniederlassung Kiel, zum neuen Vorsitzenden gewählt. In seinem Amt als stellvertretender Vorsitzender wurde Dipl.-Ing. Thomas Wenzel bestätigt. Beide nahmen die Wahl an. Sehr herzlich bedankten sich die Mitglieder der Landesgruppe Nord bei ihrem scheidenden Vorsitzenden Özkan und würdigten seine langjährige Arbeit an der Spitze der Organisation.
Dipl.-Ing. Thomas Wenzel bedankte sich sehr herzlich bei dem scheidenden Vorsitzenden Dipl.-Ing. Hüseyin Özkan (l.) und würdigte seine langjährige Arbeit an der Spitze der Organisation. Foto: rbv
Dipl.-Ing. Kim Björn Wenzel (l.) wurde zum neuen Vorsitzenden der Landesgruppe Nord gewählt. In seinem Amt als stellvertretender Vorsitzender wurde Dipl.-Ing. Thomas Wenzel bestätigt. Beide nahmen die Wahl an. Foto: rbv
Als Gäste bei ihrer Herbsttagung konnten die Mitglieder der Landesgruppen Niedersachsen + Nord Dr.-Ing. Torsten Birkholz, DVGW-Landesgruppe Nord, Hamburg, und Moritz Lohe, Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen e. V., Bremen, in ihren Reihen willkommen heißen. In seinem Grußwort nahm Birkholz Stellung zu den Herausforderungen der Wärmewende.
In seinem Grußwort nahm Dr.-Ing. Torsten Birkholz, DVGW-Landesgruppe Nord, Stellung zu den Herausforderungen der Wärmewende. Foto: rbv
Das Gebäudeenergiegesetz sei nun ein entscheidender Dreh- und Angelpunt auf der Agenda der Dekarbonisierung des Wärmesektors. Hier sei die nun in Bezug auf konkrete Maßnahmen eingetaktete CO2-Reduktion zwar sehr wichtig, sie bleibe aber eine Herausforderung, die federführend von den Kommunen zu adressieren sei, und nicht von den Versorgungsunternehmen. Jedes Projekt – so Birkholz – müsse sodann einzeln bewertet werden, was zu einer äußerst herausfordernden Situation bei der Auftragsvergabe führe. Abschließend wies Birkholz darauf hin, dass es nun vorrangig relevant sei, grünes Gas in das System zu bringen. Die hierfür erforderlichen Leitungen müssten jetzt gebaut oder ertüchtigt und an rund 1.800 Anlagen angeschlossen werden.
Für ihre nächste Herbstsitzung haben sie die Landesgruppen Niedersachsen + Nord für den 13. September 2024 in Hamburg verabredet.
Landesgruppen Sachsen und Sachsen-Anhalt (22.09.2023)
Die Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden der Landesgruppen Sachsen und Sachsen-Anhalt begrüßten die anwesenden Mitgliedsunernehmen zu ihrem Herbsttreffen in Straßburg. Foto: rbv
Straßburg in Frankreich war am 22. September 2023 Ort des Zusammentreffens der Landesgruppen Sachsen-Anhalt und Sachsen. Aus traurigem Anlass gedachten die Landesgruppen des im Mai 2023 verstorbenen langjährigen rbv-Hauptgeschäftsführers und rbv-Ehrenmitglieds Dipl.-Ing. Arnd Böhme. Der gebürtige Dresdner Böhme war auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst noch häufig ein gern gesehener Gast bei den Herbstsitzungen der Landesgruppen. Die Vorsitzenden Dipl.-Ing. Jörg Werner (Sachsen) und Dipl.-Ing. Rüdiger Oelze (Sachsen-Anhalt) und die stellvertretenden Vorsitzenden Dipl.-Ing. Frank Rottmann (Sachsen) und Dipl.-Ing. Grit Lichtenberg (Sachsen-Anhalt) ließen es sich nicht nehmen, den hohen Einsatz Böhmes insbesondere für Unternehmen in Sachsen und Sachsen-Anhalt nochmals posthum zu würdigen.
Auch in den beiden ostdeutschen Landesgruppen wurde intensiv über die zukünftige Rolle des Leitungsbaus bei der Umsetzung des Gebäudeenergiegesetzes und des Wärmeplanungsgesetzes diskutiert. Foto: rbv
Auf der Gästeliste in Straßburg stand neben Dr. Florian Reißmann, Geschäftsführer der DVGW Landesgruppe Mitteldeutschland, Dresden, ebenfalls Mario Wedler, Bau Bildung Sachsen-Anhalt e. V. ÜAZ Magdeburg, Magdeburg. Auch in den beiden ostdeutschen Landesgruppen wurde intensiv über die zukünftige Rolle des Leitungsbaus bei der Umsetzung des Gebäudeenergiegesetzes und des Wärmeplanungsgesetzes diskutiert. Während der Braunkohleausstieg eine beschlossene Sache sei – dies betonte Werner – sei die Rolle von Wasserstoff als Energieträger der Zukunft noch nicht hinreichend definiert. Darüber hinaus habe die problematische finanzielle Situation beim Wohnungsbau Einfluss auf die bauliche Umsetzung von Infrastrukturen. Die direkten Auswirkungen seien zwar bislang noch überschaubar, müssten aber genau im Blick gehalten werden.
Im Rahmen des intensiven Diskussionsgeschehens in Straßburg unterstrich Reißmann, dass für einen erfolgreichen Einsatz von Wasserstoff zunächst ein Hochlauf bei Mengen und Netzen erfolgen müsste. Auch die H2-Readiness von Stahlnetzen sei ein zentraler Aspekt einer zukunftsfähigen energiepolitischen Roadmap, bei der nicht vergessen werden dürfte, dass Gasnetze im Vergleich zum Stromnetz die sieben bis achtfache Energiemenge zur Verfügung stellen könnten. Mit Blick auf die zukünftigen Herausforderungen der Wasserwirtschaft forderte Reißmann, dass Versorgungsunternehmen Strategien dafür entwickeln müssten, ihre Gebiete zu vernetzen, um den Folgen des Klimawandels angemessen begegnen zu können.
Eine zentrale Basis für die vielen To-dos der Branche – hierauf wies Oelze mit Nachdruck hin – sei die kooperative und langfristig verlässliche Zusammenarbeit zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern. Das normale Geschäft gerate aktuell vielerorts ins Stocken und existierende Rahmenverträge würden teilweise gekündigt. Das führe zum Wegfall einer kontinuierlichen Auslastung auf Seiten der Leitungsbauunternehmen und damit zum drohenden Verlust von Fachkräften. Mit einem offenen Ohr für die Sorgen des Leitungsbaus schlug Reißmann einen Runden Tisch von Leitungsbau- und Versorgungsunternehmen vor, um diese Probleme gemeinsam aktiv anzugehen.
Das Treffen für die nächste Herbstsitzung der beiden Landesgruppen ist für den 25. Oktober 2024 in Bautzen geplant.
Landesgruppe Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz/Saarland (6.10.2023)
Die Mitglieder der Landesgruppe Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz/Saarland trafen sich am 6. Oktober 2023 zu ihrer Herbstsitzung in Niedernberg. Wie schon in den Landesgruppen Hessen/Thüringen und Nord standen auch für die Landesgruppe Baden-Württemberg Wahlen auf dem Programm. Unter der Leitung von Dipl.-Ing. Hubert Niederländer, Vorsitzender der Landesgruppe Rheinland-Pfalz-Saarland, wurden die Amtsinhaber Martin Weitbrecht M.A. (rer. pol.) (Vorsitzender) sowie Dipl.-Ing. (FH) Kurt Schäfer und Dipl.-Ing. Claus Dietrich (stellvertretende Vorsitzende) einstimmig bei Enthaltung der Kandidaten in ihren Ämtern bestätigt.
Wahlen in der Landesgruppe Baden-Württemberg: Martin Weitbrecht M.A. (rer. pol.) (Vorsitzender, m.) sowie Dipl.-Ing. (FH) Kurt Schäfer (r.) und Dipl.-Ing. Claus Dietrich (l.) (stellvertretende Vorsitzende) wurden einstimmig bei Enthaltung der Kandidaten in ihren Ämtern bestätigt.
Dipl.-Ing. (FH) Heinz Flick, DVGW-Landesgruppe Rheinland-Pfalz, Mainz, war am 6. Oktober als Gast beim Zusammentreffen der Landesgruppen zugegen. Foto: rbv
Als gern gesehenen Gast konnten Niederländer, sein Stellvertreter Dipl.-Ing. Andreas Henze (Rheinland-Pfalz/Saarland) sowie Weitbrecht, Schäfer und Dietrich (Baden-Württemberg) erneut Dipl.-Ing. (FH) Heinz Flick, DVGW-Landesgruppe Rheinland-Pfalz, Mainz, bei der Zusammenkunft begrüßen. In seinem Grußwort informierte Flick darüber, dass Niederländer nun die Nachfolge von Lang im Vorstand der DVGW-Landesgruppe angetreten habe, die dieser 25 Jahre innehatte. Mit Blick auf das aktuelle Branchengeschehen kritisierte Flick, dass politische Entscheider sich aus seiner Sicht bei allen Belangen der Energiewirtschaft nach wie vor ideologisch und beratungsresistent verhalten würden.
Wie schon weitere DVGW-Vertreter in anderen Landesgruppen wies auch Flick dem Thema Wasserstoff eine zentrale Rolle im Engagement des DVGW zu. Gleichzeitig lobte er die sehr gute Zusammenarbeit zwischen rbv und DVGW bei der Organisation und Durchführung der Aufbaulehrgänge. Bei allen anderen Themen des Zusammentreffens dominierten in Niedernberg ebenfalls die konkreten Erfordernisse der Energiewende weite Teile der Diskussion.
Bei allen Themen des Zusammentreffens dominierten auch in Niedernberg die konkreten Erfordernisse der Energiewende weite Teile der Diskussion. Foto: rbv
Hier ging es besonders um die Frage der konkreten Finanzierung neuer Fernwärmeleitungen, um die exponierte Rolle von Wasserstoff gerade auch im ländlichen und mittelverdichteten Raum sowie um die Herausforderungen der Fachkräftesicherung in Zeiten rückläufiger Auftragseingänge. Last but not least tauschten sich die Mitglieder der Landesgruppen über die noch immer unzureichende Qualitätssicherung beim Glasfaserausbau aus. Dies führe dazu, dass viele Mitgliedsunternehmen Tätigkeiten in diesem Bereich immer noch als zu risikobehaftet und nicht auskömmlich beurteilen.
Zu ihrer nächsten Herbstsitzung kommen die Landesgruppen am 20. September 2024 in Saarbrücken zusammen.
Landesgruppe Berlin/Brandenburg (13.10.2023)
Zahlreiche Gäste konnte der stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe Berlin/Brandenburg, Dipl.-Ing. (SFI) Steffen Reichert am 13. Oktober 2023 in Potsdam herzlich begrüßen. Hierzu zählten Jürgen Besler, Geschäftsführer der infrest - Infrastruktur eStrasse GmbH, Berlin, Dipl.-Ing. Rainer Eder, Ehrenpräsident Bauindustrieverband Ost e. V., Maximilian Leitner, Referatsleiter Infrastruktur der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e. V., Berlin, und Edgar Terlinden, Geschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e. V., Berlin.
Hinzu kamen Katarzyna M. Urbanczyk-Siwek, Geschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e. V., Berlin, die seit einem Jahr im Amt ist und seitdem eine Doppelspitze mit Terlinden bildet, sowie Dipl.-Ing. Michael Schmidt, Ressortleiter Technik und Bildung des Bauindustrieverband Ost e. V., Potsdam, Dipl.-Geol. Ralf Wittmann, Geschäftsführer der DVGW-Landesgruppe Berlin/Brandenburg, Berlin, und als Ehrenmitglied der langjährige Vorsitzende der Landesgruppe, Dipl.-Ing. (FH) Manfred Vogelbacher.
Schmidt zeichnete in einem Grußwort ein äußerst heterogenes Bild der aktuell zu beobachtenden Verwerfungen am Baumarkt. Während der Wohnungsbau mit einem Einbruch von 30 bis 40 Prozent zu rechnen habe, seien für den Erhalt und den Ausbau des Schienennetzes rund 40 Milliarden Euro in Aussicht gestellt worden. Wittmann dagegen bezog sich in seinen Ausführungen auf die Erfordernisse eines Wasserstoffkernnetzes. Aktuell sei es noch eine der größten Herausforderungen bei allen relevanten Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Wasserstoff als Energieträger eine ausreichende Verfügbarkeit des Gases zu garantieren.
Um die Kommunale Wärmeplanung zielgerichtet umzusetzen, sei eine genaue Kenntnis vorhandenen Netze unablässig. Auf den nun anstehenden Ausbau- und Investitionsbedarf des Stromnetzes der Bundeshauptstadt wies Besler in seinen Ausführungen hin. Derzeit verfüge das Netz über eine Kapazität von 2,2 Gigawatt. Diese müsse bis zum Jahr 2030 auf 4,1 Gigawatt erhöht werden. Ein interessanter Aspekt, der zu einer Verschlankung von Bürokratie und damit zu einer Beschleunigung von Planen und Bauen führe, so Besler, sei die Genehmigungsfiktion. Mit einer Einladung zur kommenden InfraSpree und einem Verweis auf die Umfirmierung des Leitungsauskunftsportals Infrest zu Leico schloss Besler seinen Gastbeitrag ab.
Für die nächste Herbstsitzung der Landesgruppe Berlin/Brandenburg wurde das Nachbarland Österreich und hier Wien für den 11. Oktober 2024 ausgewählt.
Landesgruppe Bayern (20.10.2023)
Auf Einladung des Vorsitzenden Dipl.-Ing. (FH) Alexander Heidel und des stellvertretenden Vorsitzenden M. Eng. Andreas Rubenbauer sind die Vertreter der Mitgliedsunternehmen am 20. Oktober 2023 in Straubing zusammengekommen. Einen ersten Programmpunkt bildeten nach der Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die in diesem Jahr unter der Leitung von RA Robert Huber vom Bayerischen Bauindustrieverband e. V., München, turnusgemäß durchgeführten Wahlen. Hier wurden Heidel und Rubenbauer einstimmig bei Enthaltung der Kandidaten in ihren Ämtern bestätigt.
Dipl.-Ing. (FH) Alexander Heidel (l.) und der stellvertretende Vorsitzende M. Eng. Andreas Rubenbauer wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Foto: rbv
Als Gäste konnten Heidel und Rubenbauer neben Huber auch in diesem Herbst wieder Dipl.-Ing. Herbert Dechant, BauindustrieZentrum Nürnberg-Wetzendorf, Verein für Bauforschung und Berufsförderung des Bayerischen Bauindustrieverbandes e. V., Nürnberg, begrüßen. Als rbv-Ehrenmitglied war außerdem Dipl.-Ing. (FH) Ewald Weber anwesend.
Heidel unterstrich in einem Eingangsstatement das vielfältige Kompetenzniveau von Leitungsbauern. Diese seien aufgrund ihres hohen Spezialisierungsgrades in vielen unterschiedlichen Infrastrukturmaßnahmen tätig und ganz aktuell sei – schon mit Blick auf die herausfordernde Umsetzung der Kommunalen Wärmeplanung – die Fernwärme außerordentlich auf dem Vormarsch. Grundsätzlich beurteilte Heidel die Aussichten für den Leitungsbau in den kommenden 10 bis 20 Jahren positiv und er lobte die gute und enge Zusammenarbeit zwischen der Bauindustrie und dem rbv. Ein erfolgreiches Arbeiten im Leitungsbau sei aber untrennbar an eine auskömmliche Fachkräftebasis geknüpft. Vor diesem Hintergrund sei der derzeit zu beobachtende Ausbildungsstand glücklicherweise zufriedenstellend.
Dies unterstrich auch Dechant in seinen Grußworten an das Auditorium. Mit der 2024 in Kraft tretenden neuen Ausbildungsordnung würden Aspekte von Nachhaltigkeit und Umweltschutz eine höhere Relevanz erlangen, was sicherlich bei der Ansprache zukünftiger Fachkräfte nicht von Nachteil sein werde. Für die Weiterentwicklung des BauindustrieZentrums Nürnberg-Wetzendorf berichtete Dechant von Investitionen in neue Schweißgeräte PE, weitere Messgeräte und Laptops, von der Planung für einen Fernwärmekurs für Fach- und Vorarbeiter und von der Eröffnung des Neubaus im Januar 2023. Aus Sicht der Bauindustrie beurteilt Huber die Stimmung der Branche als verhalten positiv.
Viele der anwesenden Herbsttagungsteilnehmer beurteilten die Fachkräftegewinnung als eine existenzielle Aufgabe der Branche und beklagten das unzureichende Qualitätsniveau in der Arbeit vieler Ingenieurbüros. Foto: rbv
Während der Hochbau sich bekanntermaßen im aktuellen Jahr 2023 nicht erfreulich entwickelt habe, fiel seine Einschätzung beim Straßen-, Bahn- und Leitungsbau durchaus positiv aus. Huber berichtete davon, dass von politischer Seite die tiefe Geothermie nun unterstützt werde und Förderungen im Gespräch seien. Hier gelte es aber das Risiko von Fehlbohrungen im Auge zu behalten. Über diese konkreten Topics hinaus verwiesen viele der anwesenden Herbsttagungsteilnehmer auf die Fachkräftegewinnung als eine existenzielle Aufgabe der Branche und beklagten das unzureichende Qualitätsniveau in der Arbeit vieler Ingenieurbüros. Insgesamt war man sich darin einig, dass die Tätigkeiten im Leitungsbau aktuell durch eine Reduktion im Gasfach und durch eine Erhöhung der Arbeiten im Bereich Fernwärme gekennzeichnet seien.
Die nächste Herbsttagung der Landessgruppe Bayern findet am 15. November 2024 in Meran (Südtirol) statt.
Landesgruppe Nordrhein-Westfalen (27.10.2023)
Wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt: Dr. Ralph Donath (Vorsitzender, r.), und sein Stellvertreter Dipl.-Ing. Alfons Börgel.
Den Abschluss der rbv-Herbsttagungen bildete in diesem Jahr die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen am 27. Oktober in Hörstel. Im Zuge der turnusgemäß durchgeführten Wahlen wurden der Vorsitzende der NRW-Landesgruppe, Dr. Ralph Donath, und sein Stellvertreter Dipl.-Ing. Alfons Börgel einstimmig bei Enthaltung der Kandidaten bestätigt. Geleitet wurde die Wahl von Dipl.-Ing. Hüseyin Özkan, ehemaliger Vorsitzender der rbv-Landesgruppe Nord.
Im Zentrum des intensiven Diskussionsgeschehens standen auch in Hörstel die mit einer verbindlichen Wärmeplanung verbundenen Herausforderungen für den Leitungsbau und die im aktuellen Baugeschehen zu beobachtende Zurückhaltung beim Erhalt und Ausbau von Gasnetzen. Dem gegenüber – hier stimmten die Teilnehmer der NRW-Landesgruppe mit dem Meinungsbild der übrigen Bundesländer überein – sei ein verstärkter Invest in Strom- und Fernwärmenetze zu beobachten. In einem beherzten Appell an die Landesgruppe wies Donath darauf hin, dass es nun zu einer der wichtigsten Aufgaben in der Kooperation von Auftraggebern und Auftragnehmern gehöre, eine kontinuierliche Auslastung für den Leitungsbau aufrechtzuerhalten, um Fachkräfteverluste zu vermeiden. Er appellierte an die Vertreter der anwesenden Mitgliedsunernehmen alles daran zu setzen, die Mitarbeiter im Unternehmen zu halten, denn es kämen große Aufgaben auf die Branche zu.
Die nächste Herbstsitzung der Landesgruppe wird am 27.September 2024 in Essen stattfinden.