So wird die klimaneutrale Baustelle Realität - Wie wird die Bauindustrie der Zukunft aussehen? Kann die Vision der klimaneutralen Baustelle ein wichtiger Katalysator in der nachhaltigen Transformation unserer Gesellschaft sein? Wie lassen sich Klimaneutralität und ökonomische Ziele vereinbaren? Und wie lässt sich Innovation nachhaltig lenken?

Vor diesen Fragen steht die gesamte Baubranche und damit auch der Leitungsbau.

Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hat jüngst gemeinsam mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und dem VDMA e. V. Baumaschinen und Baustoffanlagen eine strategische Roadmap mit den erfolgskritischen Maßnahmen zur Beantwortung dieser Fragen und für eine Dekarbonisierung der Baustelle bis zum Jahr 2045 erarbeitet.

Chance für Innovation

Die nationalen und globalen Anstrengungen für die Dekarbonisierung unserer Wirtschaft und Gesellschaft sind nicht nur eine Generationenaufgabe, sondern gleichzeitig eine Chance für Innovation, neue Wertschöpfung, gesellschaftliche Resilienz und langfristige Sicherheit. Somit kommt jedem Sektor in Deutschland bei der Erreichung der Klimaschutzziele die Entscheidung zu, diese Optionen aktiv zu erörtern und neue Strategien über den eigenen Tellerrand hinaus zu entwickeln.

Notwendigkeit einer nachhaltigen Umstrukturierung

Im Bausektor wird im Zuge zunehmender Automatisierung in der industriellen Fertigung die Rolle von interdisziplinärer Zusammenarbeit und Innovationsprozessen entlang der Wertschöpfungskette immer wichtiger. Günter Wenzel, Leiter des Teams „Building Culture Innovation“ des Fraunhofer IAO, erklärt: „Die Bauwirtschaft und die Hersteller der Baumaschinen sehen ihre Schlüsselrolle für den Klimaschutz und nehmen sich entlang der Strategie-Roadmap der großen Verantwortung an.“

Auch wenn Unternehmen des Baugewerbes im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen einen Anteil von nur 1,2 Prozent für die ‚Produktion‘ von Gebäuden und Infrastruktur an den gesamten CO2-Emissionen erzeugen, trägt die Vision der klimaneutralen Baustelle als wichtiger Katalysator zur Transformation unserer gebauten Umgebung bei. Im Rahmen der strategischen Roadmap für eine Dekarbonisierung der Baustelle wurden Strategien in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Bildung, Technik, Marktdesign, Forschung, Entwicklung sowie Kommunikationstechnologien auf der Baustelle erarbeitet. Die Studie definiert notwendige Maßnahmen, zeigt Wechselwirkungen auf und ordnet Verantwortlichkeiten mit entsprechenden Zeitplänen zu: Von der Projektausschreibung und -vergabe, über das technische Regelwerk, Forschung und Entwicklung, den Baumaschinenfuhrpark, notwendige Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen bis hin zum zirkulären Bauen.

Umsetzungsmöglichkeiten im Leitungsbau

Auch im Leitungsbau hat das Thema Klimaschutz eine hohe Relevanz. Die hier tätigen Unternehmen arbeiten nicht nur daran, das infrastrukturelle Fundament für ein Gelingen der Energie-, Wärme- und Mobilitätswende baulich zu ermöglichen. Die Unternehmen selbst stehen gleichermaßen vor der Aufgabe, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren und dergestalt eine an dem Grundsatz der Klimaneutralität orientierte „Bauwende“ zu initiieren. Das erfordert ein zielgerichtetes Handeln der Branche. Der Technische Lenkungskreis des rbv hat hierzu eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die Hilfestellung zur Ermittlung der Ist-Emissionen gibt und gleichzeitig mögliche Reduktionspfade aufzeigt. Dabei führt der Blick auf die Prozesse zu ersten grundsätzlichen Lösungsansätzen, die sehr wesentlich auf der Vermeidung, Verringerung, Substitution und Kompensation relevanter Einflussgrößen beruhen. Unter der Voraussetzung, dass alternative Antriebs- und Energiesysteme sowie neue technologische Entwicklungen, zum Beispiel zur Materialaufbereitung und zum -recycling, zur Verfügung stehen, können diese gute Möglichkeiten bieten, Emissionen zu reduzieren.

Hinzu kommen die Vermeidung unnötigen Baustellenverkehrs und Bodentransporten oder unnötiger Betriebszeiten von Maschinen und Geräten und die Erzeugung erneuerbarer Energien auf der Baustelle beziehungsweise der verstärkte Einsatz oder Zukauf „grüner“ Energien. Auch mit der Weiterentwicklung verschiedener Organisations- und Managementprozesse lassen sich grundsätzliche Reduktionspotenziale erschließen. Eine zunehmende Digitalisierung des Managements auf der Basis von BIM und Lean kann ebenfalls die Effizienz und Geschwindigkeit des Bauens steigern und Fehlerquellen reduzieren. Daher gilt es, alle Transformationsmöglichkeiten auf Anwendbarkeit im Leitungsbau zu prüfen und daraus einerseits Voraussetzungen abzuleiten und andererseits praktisch umsetzbare und wirksame Handlungsoptionen aufzuzeigen. Mit all diesen Maßnahmen steht der Leitungsbau derzeit noch am Anfang eines langen Weges, aber die ersten Schritte zur Verringerung von CO2-Emissionen sind in Vorbereitung. (Fraunhofer IAO/rbv)

2023 Frauenhofer Roadmap kleinDie Fraunhofer-Studie „Auf dem Weg zur klimaneutralen Baustelle 2045“ kann unter dem folgenden Link auf der Webseite der Fraunhofer-Gesellschaft kostenlos heruntergeladen werden:


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