„Sie sind das Rückgrat unserer Branche!“ - „Es gibt nur wenige Berufsbilder, die unsere Zukunft so stark beeinflussen werden, wie das des Netzmeisters!“ Mit diesem Ausblick auf die hohe Relevanz des Leitungsbaus bei der Umsetzung von Digitalisierung, E-Mobilität und Energiewende begrüßte rbv-Präsident Dr. Ralph Donath die anwesenden Absolventen des Fortbildungslehrgangs „Geprüfter Netzmeister“ am 16. Mai 2023 im „Mercure Hotel Köln-West“ zur offiziellen Übergabe ihrer Meisterbriefe.
„Sie sind jetzt und in der Zukunft das Rückgrat unserer Branche“, betonte rbv-Präsident Dr. Ralph Donath in Richtung der neuen Netzmeister.
Foto: rbv
Donath gratulierte den 48 neuen Netzmeistern der Fachrichtungen Gas/Wasser und Fernwärme zu einem wunderbaren Abschluss, der sie nun technisch und kaufmännisch dazu befähige, Verantwortung für einen generationsübergreifenden Ausbau und Erhalt unterirdischer Infrastrukturen zu übernehmen. „Sie sind jetzt und in der Zukunft das Rückgrat unserer Branche“, so Donath weiter.
39 Mitarbeiter aus Versorgungs- und Leitungsbauunternehmen hatten an dem von der Berufsförderungswerk des Rohrleitungsbauverbandes GmbH (brbv) organisierten Kölner Netzmeister-Lehrgang in den Handlungsfeldern Gas und Wasser erfolgreich teilgenommen. Neben den Gas/Wasser-Absolventen legten weitere 9 Teilnehmer die Prüfung zum Netzmeister im Handlungsfeld Fernwärme ab. Ihre Meisterbriefe erhielten die neuen Netzmeister aus den Händen von Dipl.-Ing. Lothar Schiffmann, langjähriger Vorsitzender des Prüfungsausschusses Netzmeister der IHK Köln, und von RA Vera Lange, stellvertretende Geschäftsführerin Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Köln.
Gratulierten den Absolventen zum erfolgreichen Abschluss des Lehrgangs: rbv-Hauptgeschäftsführer Dieter Hesselmann, RA Vera Lange, stellvertretende Geschäftsführerin Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung der IHK zu Köln, rbv-Präsident Dr. Ralph Donath sowie Dipl.-Ing. Lothar Schiffmann, Vorsitzender des Prüfungsausschusses „Geprüfter Netzmeister“ der IHK zu Köln. Foto: rbv
Starke Teamleistung
„Die Kenntnisse und Erfahrungen, die Sie mit dem erfolgreichen Abschluss des Netzmeisterlehrgangs 2022/2023 erlangt haben, werden Sie schon sehr bald zum Wohle der Bau- und der Versorgungswirtschaft einsetzen“, wandte sich rbv-Hauptgeschäftsführer Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dieter Hesselmann an die frisch gebackenen Netzmeister. Dies bedeute mit Blick auf den Fachkräftemangel nun auch, dass die anwesenden Netzmeister dazu aufgerufen seien, ihr Wissen weiterzugeben. „Der Meisterbrief, den Sie heute erhalten haben, ist nicht nur Zeugnis Ihres profunden Sachversandes. Er ist gleichermaßen eine Verpflichtung, jetzt selbst auszubilden und zum Know-how-Transfer in unserer Branche beizutragen“, betonte Hesselmann einen wichtigen Aspekt des neuen Bildungsgrades. Dass der erfolgreiche Abschluss des diesjährigen Meisterlehrgangs an diesem Tag gebührend gefeiert werden könne, sei aber wie stets eine starke Teamleistung.
rbv-Hauptgeschäftsführer Dieter Hesselmann im Kreise der Festgäste. Foto: rbv
„Ich bedanke mich sehr herzlich bei allen Referentinnen und Referenten, bei allen Akteuren des Ausbildungszentrums Kerpen, bei der IHK Köln und bei den Mitgliedern des Prüfungsausschusses, die allesamt hoch qualifizierte Spezialisten in ihrem Fach sind.“ Zudem galt Hesselmanns Dank der Open Grid Europe GmbH (OGE), die den Lehrgang traditionell mit einer hochinteressanten Praxis-Exkursion bereichert habe, sowie selbstverständlich Kurt Rhode, der bei der brbv GmbH für die stets sehr gute Organisation und Durchführung des Lehrgangs verantwortlich zeichnet.
Netze zukunftsfähig umbauen
Zu einer der wichtigsten beruflichen Aufgaben, die derzeit auf die neuen Netzmeister zukämen, zähle ein zukunftsfähiger Aus- und Umbau der Netze in Richtung eines modernen integrierten Energiesystems führte Donath in seiner Festansprache zum Thema „Leitungsbau – ohne uns keine Energiewende!“ aus. Der Leitungsbau und die gesamte Bauwirtschaft müsse sich in diesen Tagen mit höchstem Engagement dafür einsetzen, den energiepolitischen Irrglauben an die erfolgreiche Realisierung einer All-Electric-World zu korrigieren. „Unsere Gasnetze stellen aktuell eine Grundlast von rund 250 Gigawatt zur Verfügung. Diese kann nicht über ein Stromsystem abgebildet werden, das über eine Spitzenlast von 80 Gigawatt verfügt. Das ist physikalisch unmöglich“, verwies Donath auf die konkrete Faktenlage. „Es gehört nun zu den dringlichsten Aufgaben unserer Branche, die Bestandsnetze so umzubauen, dass grüner Wasserstoff durch diese Netze geleitet werden kann.
“Gerade für eine forcierte H2-Readiness auf Verteilnetzebene fehle derzeit aber noch ein konkreter politischer Startschuss. „Ich bin überzeugt davon, dass die volks- und energiewirtschaftliche Vernunft hierzulande am Ende siegen wird. In diesem Zusammenhang wird die Bandbreite Ihres beruflichen Handelns aber eine andere sein und die Komplexität Ihrer Arbeit im Gesamtkontext eines integrierten Energiesystems und einer tragfähigen Kommunalen Wärmeplanung wird steigen“, betonte Donath. „Mit Ihrem heutigen Abschluss endet die Zeit des Lernens also nicht. Die Herausforderungen steigen, aber sie sind spannend. Insofern haben Sie eine sehr gute Entscheidung für Ihre berufliche Zukunft getroffen!“
Ein maßgeschneidertes Bildungsformat
Der Netzmeisterlehrgang ist ein zentraler Baustein auf der hochkarätigen Fort- und Weiterbildungsagenda der Branche. „Diese Meisterqualifikation bietet den Absolventen eine hervorragende Basis für eine langfristig erfolgreiche berufliche Lebensplanung“, ist Rhode überzeugt. Deshalb seien die Plätze in dem mit über 30 hochkarätigen Ausbildern und Dozenten besetzten Format sehr heiß begehrt. „Der nächste Netzmeisterlehrgang 2023/2024 ist bereits wieder vollständig ausgebucht. Und auch in dem darauffolgenden Lehrgang sind nur noch wenige Plätze verfügbar.
Dies zeigt uns, dass wir mit der hohen Praxisaffinität der Ausbildung und dem anspruchsvollen theoretischen Niveau die Teilnehmer bei ihren Weiterbildungs- und Entwicklungsinteressen abholen. Dabei legen wir großen Wert darauf, diese Meisterausbildung immerfort inhaltlich und methodisch zu optimieren. Dies ist die Essenz des Kölner Netzmeisterlehrgangs. Ein wesentlicher Bestandteil des erfolgreichen Wissenstransfers ist auch das Netzmeisterhandbuch. Dieses rbv-Standardwerk bildet das technische Grundwissen für den Netzmeisterabschluss auf 1000 Seiten gut verständlich ab und erscheint in diesem Jahr in überarbeiteter Version bereits in 5. Auflage. In Summe adressieren wir damit ein Qualitätsniveau, das in der Fort- und Weiterbildungslandschaft seinesgleichen sucht“, so Rhode abschließend.
Die drei Jahrgangsbesten im Bereich Gas und Wasser (v.l.): Dennis Kläs, Tobias Christopher Torka und Sebastian Stutzinger mit rbv-Präsident Dr. Ralph Donath (l.) und rbv-Hauptgeschäftsführer Dieter Hesselmann (r.).
Die drei Jahrgangsbesten im Bereich Fernwärme (v.l.): Christopher Evers, Martin Obermayr und Thomas Bauer mit Frank Espig, AGFW – Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e.V., Frankfurt am Main (l.) und rbv-Hauptgeschäftsführer Dieter Hesselmann (r.).
Fotos: rbv