Die Tarifverhandlungen für die rund 850.000 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe sind im Mai ergebnislos vertagt worden.
Die erste Verhandlungsrunde, die coronabedingt erst am 19. Mai 2020 stattfinden konnte, hat keine Annäherung der Standpunkte gebracht: „Die Bauwirtschaft ist wirtschaftlich in einer anderen Verfassung als sie dies zum Jahresauftakt vor Corona gewesen ist. Wenn auch der Eindruck besteht, dass die Branche reibungslos arbeite, so trügt dieser. Denn 80 Prozent unserer Unternehmen empfinden den Baustellenbetrieb als gestört. Schon heute spüren wir, dass Nachfolgeaufträge ausbleiben. Wir erwarten einen Umsatzrückgang in diesem Jahr real von mindestens drei Prozent. Diese schwierige Lage der Branche muss auch die Gewerkschaft erkennen“, so Uwe Nostitz, Verhandlungsführer der Arbeitgeber und Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe.
Jutta Beeke, Vizepräsidentin des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, ergänzte: „Man kann nicht so tun, als ob wir aus dem Vollen schöpfen könnten. Die Corona-Pandemie ist ohne Vorbild; daher können wir die Entwicklung unserer Branche mittelfristig kaum voraussehen.“
Auch die zweite Verhandlungsrunde, die am 4. Juni 2020 in Berlin stattfand, hat keine Annäherung gebracht. Hauptsächliches Diskussionsthema war die von der Gewerkschaft IG BAU geforderte erweiterte Wegezeitvergütung. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 25. Juni 2020 in Wiesbaden geplant. (HDB/ZDB)
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