Gemeinsame Veranstaltung von BDI und DIHK zum Breitbandausbau - Mit der am 10. Oktober 2018 im Haus der Wirtschaft in Berlin durchgeführten Veranstaltung „Geht nicht, gibt's nicht – GigabitNetze für Deutschland“ haben BDI und DIHK den aktuellen Stand des bundesdeutschen Breitbandausbaus beleuchtet und gemeinsam mit führenden Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Lösungsansätze diskutiert.
Auch die Bundesfachabteilung Leitungsbau war bei der im Rahmen der Veranstaltung durchgeführten Podiumsdiskussion durch ihren stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Dipl.Ing. Thomas Wenzel kompetent vertreten, um die Position der im Leitungsbau tätigen Unternehmen mit Nachdruck vorzubringen. Die Wirtschaftskraft unseres Landes hängt bereits heute stark von der Qualität der digitalen Infrastruktur ab. Laut einer Bewertung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, gehört Deutschland aber beim schnellen Internet international zu den Schlusslichtern. Der Blick in den Breitband-Atlas der Bundesregierung zeigt, dass auf dem Land jeder Zweite mit weniger als 50 Megabit pro Sekunde surft. Damit erhält ein Thema wie der Breitbandausbau sowohl eine hohe technische wie auch politische Bedeutung. Politische Entscheider stehen in der Pflicht, einen technisch machbaren und verlässlichen Fahrplan für die Umsetzung eines flächendeckenden Ausbaus mit Gigabit-Netzen zu definieren.
Handeln mit Bedacht
Als eine der wesentlichen Ursachen einer zu zögerlichen Umsetzung beim Breitbandausbau werden vielfach der im Tiefbau vorherrschende Fachkräftemangel sowie fehlende Planungskapazitäten bei den verantwortlichen Bauämtern genannt. Um aber eine schnelle Umsetzung des Glasfaserausbaus zu realisieren, könnten nach Vorstellungen von BDI- Präsident Dieter Kempf und Andreas Scheuer, Verkehrsminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, unabhängig davon „alternative Verlege-Methoden“, wie das ‚Micro-Trenching‘ eingesetzt werden. Solchen und ähnlichen „Alles-ist-Machbar-Parolen“ von Politik und Telekommunikationsbranche konnte Thomas Wenzel im Rahmen der Podiumsdiskussion in Berlin die technisch fundierte Position der im Leitungsbau tätigen Unternehmen konstruktiv entgegensetzen.
Unterstützung beim gemeinsamen Networking am Rande der Veranstaltung erhielt er dabei von Dipl.-Ing. Mario Jahn, Geschäftsführer der rbv GmbH. Dieser war gemeinsam mit Thomas Wenzel nach Berlin gereist und beurteilte das Motto der Veranstaltung ebenfalls kritisch. Thomas Wenzel brachte deutlich zum Ausdruck „Geht nicht, gibt’s eben doch, gerade wenn es um das bereits vielfach angewandte, im Verhältnis zum klassischen Tiefbau als günstiger kommunizierte Verfahren des ‚Micro-Trenching‘ geht.“ Hiermit werden Glasfaserkabel nur wenige Zentimeter unter- halb der Straßenoberfläche verlegt. „Dieses Verfahren widerspricht geltenden Baunormen und ist weder technisch noch rechtlich abgesichert“, so die von Wenzel bei der Podiumsdiskussion vorgebrachte Argumentation. „Es drohen Folgeschäden im Straßenbau, beispielsweise durch Hebungen und Senkungen, Risse oder Frostschäden. Und wenn nach ein paar Jahren eine Baufirma eine Straße aufreißt, kann diese nicht wissen, dass hier Kabel im Asphalt liegen. Das ist doch Irrsinn“, brachte Thomas Wenzel die wichtigsten technischen Bedenken beherzt auf den Punkt. (BFA LTB / rbv)
Bei der am 10. Oktober 2018 im Haus der Wirtschaft in Berlin durchgeführten Veranstaltung „Geht nicht, gibt’s nicht – Gigabit-Netze für Deutschland“ war die BFA LTB durch ihren stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Dipl.-Ing. Thomas Wenzel (2. v.r.) kompetent vertreten.
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