Deponienotstand droht - Die regionale Entsorgungssituation bei mineralischen Bauabfällen bleibt aus Sicht der Deutschen Bauindustrie angespannt. „Es kann nicht sein, dass unsere Unternehmen teils über 100 Kilometer fahren müssen, um eine geeignete Deponie zu finden“, erklärte Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Anfang August.
Die Ermittlung des Deponiebedarfes in den Bundesländern sei ein erster wichtiger Schritt, um hier Abhilfe zu schaffen, aber jetzt müsse gehandelt werden. „Dazu müssen Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich schneller werden. Wir können es uns nicht mehr leisten, für die Errichtung einer Deponie von der Planung bis zur Inbetriebnahme rund zehn Jahre zu brauchen. Damit steuern wir garantiert auf einen Deponienotstand zu“, ergänzte Babiel. Babiel erwartet zudem, dass sich die Situation durch die sogenannte Mantel-
verordnung, die sich derzeit im politischen Abstimmungsprozess befindet, noch verschärfen werde, da sie strengere Regeln für die Verwertung mineralischer Abfälle vorsehe und es dadurch zu einem Anstieg der Abfallmenge komme.
Als Ursache für die langen Genehmigungsverfahren bezeichnete Babiel neben der unzureichenden Personalausstattung in den Behörden große Widerstände von Bürgern, die oftmals erst von Gerichten geklärt würden. „Deponien sind ein zentraler Bestandteil der Kreislaufwirtschaft, ohne die eine Recyclingquote von bis zu 90 Prozent, wie sie in der Bauwirtschaft schon jetzt erreicht wird, nicht zu halten wäre. Dies muss gegenüber Bürgern, aber auch Behörden klar herausgestellt werden“, forderte Babiel. Gleichzeitig müssten auch alternative Konzepte geprüft werden, wie „Deponie auf Deponie“ oder „Deponie auf Halde“, ergänzte Babiel. (HDB)
(Foto: HDB/Heckmann)