Bauunternehmen brauchen Planungssicherheit - „Die Bauindustrie ist bereit, ihre personellen und maschinellen Kapazitäten an die steigende Baunachfrage anzupassen. Dies setzt jedoch voraus, dass die finanzpolitischen Rahmenbedingungen verlässlich bleiben.“
Mit diesen Worten kommentierte der Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie Dipl.- Ing. Peter Hübner in der Jahrespressekonferenz am 16. Mai 2018 in Berlin anlässlich des Tages der Deutschen Bauindustrie die Befürchtungen, die Bauwirtschaft steuere auf einen „Kapazitätsnotstand“ zu. Der Eckwertebeschluss der Bundesregierung zum Bundeshaushalt 2019 und zum Finanzplan 2019–2022 lasse jedoch an dieser Verlässlichkeit Zweifel aufkommen. Der Bund sende angesichts des gewaltigen öffentlichen Investitionsstaus ein beunruhigendes Signal, wenn er bereits ab 2020 wieder von sinkenden Investitionen ausgehe. Hübner: „Unsere Firmen brauchen Planungssicherheit, wenn sie ihre Kapazitäten ausweiten sollen. Wir brauchen ein klares Signal, dass die Investitionswende auf der Ebene des Bundes auch über das Jahr 2020 hinaus Bestand hat.“
Die deutsche Bauwirtschaft habe eindrucksvoll bewiesen, dass sie mit Engpässen im personellen Bereich umzug hen weiß, erklärte Präsident Hübner. Die deutschen Bauunternehmen hätten 2017 im großen Umfang Fachkräfte aus anderen EUMitgliedsstaaten in die eigene Belegschaft integriert. Gegen den allgemeinen Trend in der deutschen Wirtschaft habe die Bauwirtschaft im vergangenen Jahr fast 13.000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Nicht nur die personellen Kapazitäten, auch die Gerätekapazitäten der Bauunternehmen sind inzwischen gut ausgelastet: Die Unternehmen des Bauhauptgewerbes hätten für das Jahr 2017 eine durchschnittliche Maschinenauslastung von 77 % gemeldet, berichtet Präsident Hübner, es gäbe aber im Bauhauptgewerbe noch „Luft nach oben“.
Hinzu komme, dass die Bauunternehmen inzwischen den „Investitionshebel“ umgelegt hätten. Jedes vierte Bauunternehmen gebe an, seine Investitionen im Laufe des Jahres erhöhen zu wollen. Das Motiv der Kapazitätserweiterung rücke dabei wieder in den Vordergrund.
Trotz der Ausweitung der Kapazitäten glaubt Hübner dennoch nicht, dass kurzfristig Preissteigerungen vermieden werden könnten. (HDB)
Das Argumentationspapier „Kapazitätsengpässe im Bauhauptgewerbe“ kann unter
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