Ausbau von H-Gas-Infrastruktur nötig - Im Rahmen eines ganztägigen Konsultationsworkshops am 4. März in Berlin haben die deutschen Fernleitungsnetzbetreiber den am 23. Februar veröffentlichten vierten Netzentwicklungsplan Gas (NEP Gas) detailliert vorgestellt. Mit dem seit 2012 jährlich vorgelegten NEP Gas nehmen die Fernleitungsnetzbetreiber ihre Verantwortung für einen transparenten und gesamtwirtschaftlich sinnvollen Netzausbau wahr.
Eine wesentliche Erkenntnis der Konsultation zum vierten NEP Gas, in welche die Unternehmen mit detaillierteren Plänen zur Umstellung von L- auf H-Gas gegangen waren: Um den hohen Versorgungsstandard in Deutschland aufrechtzuerhalten, muss die Infrastruktur für den H-Gas-Transport ausgebaut werden. Die Frist zur Stellungnahme zum Netzentwicklungsplan Gas endete am 13. März 2015.
Erforderliche Maßnahmen steigen
In den Augen der Fernleitungsnetzbetreiber bestätigt der NEP Gas 2015 die Maßnahmen des NEP Gas 2014 weitestgehend. „Zugleich enthält er einen konkretisierten Ausblick zur H- und L-Gas-Situation bis zum Jahr 2030", betont Inga Posch, Geschäftsführerin der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas (FNB Gas). Bei der Berechnung der zusätzlich benötigten H-Gas-Mengen bis 2025 orientierten sich die Fernleitungsnetzbetreiber an der H-Gas-Quellenverteilung des im November von der Bundesnetzagentur (BNetzA) bestätigten Szenariorahmens. Zudem erstellten sie erstmalig eine jahresscharfe H-Gas-Bilanz für Deutschland bis 2030. Das Ergebnis: Um den hohen Versorgungsstandard in Deutschland zu erhalten, muss die Infrastruktur für den H-Gas-Transport ausgebaut werden. Die Zahl der Maßnahmen erhöht sich im Vergleich zum NEP Gas 2014 um 17 auf nun- mehr 73 Vorhaben. Das damit verbundene Investitionsvolumen umfasst 2,8 Mrd. Euro bis zum Jahr 2020 und steigt auf insgesamt 3,5 Mrd. Euro bis zum Jahr 2025.
Stabiler Regulierungsrahmen gefragt
Um den Netzausbau auf ein solides Fundament zu stellen, bedürfe es eines stabilen Regulierungsrahmens mit einer risikoadäquaten Verzinsung, verlangt der Vorsitzende des FNB Gas, Ralph Bahke. Darüber hinaus sei es sinnvoll, den Turnus der deutschen Planungen mit dem der europäischen zu harmonisieren. „Bei einem Zwei-Jahres-Turnus auch für den NEP Gas könnten die Erkenntnisse beider Pläne besser verzahnt werden", so Bahke. Die diesbezüglich laufende Initiative zur Gesetzesänderung begrüßt der FNB Gas daher ausdrücklich. (FNB Gas)