Wasserstoff und Wasserversorgung sind zentrale Bausteine der Energie- und Klimapolitik - Der DVGW hat beim Jahresauftakt in Berlin seine energie- und wasserpolitischen Forderungen vorgestellt. Wasserstoff gilt als essenzieller Baustein der Energiewende, während die Wasserversorgung durch bessere gesetzliche Rahmenbedingungen und finanzielle Unterstützung gesichert werden muss.

Energieversorgung: Wasserstoff als Schlüssel für Klimaschutz und Versorgungssicherheit

2025 DVGW Forderung kleinEine nachhaltige, sichere und bezahlbare Energie- und Wasserversorgung in Deutschland ist das Schlüsselelement für wirtschaftliches Wachstum, Arbeitsplatzsicherheit und einen hohen Lebensstandard. Hierfür unternimmt die Versorgungswirtschaft enorme Anstrengungen. In Zeiten der Anpassung an den Klimawandel und inmitten der Energiewende sind noch größere Herausforderungen als bislang zu bewältigen. Das kann aber nur gelingen, wenn die Politik die Rahmenbedingungen mit Gesetzen, gezielten Investitionen und passenden Förderprogrammen an die veränderten Anforderungen anpasst.

Entscheidend für das Gelingen der Energiewende werde sein, sagte DVGW-Vorstand Prof. Dr. Gerald Linke im Jahresauftaktgespräch, „dass die politischen Rahmenbedingungen, gerade mit Blick auf die künftige Bundesregierung, richtig gesetzt werden“. Besonders die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) müsse zügig verabschiedet werden. „Nur wenn Unternehmen ihre Energiebedarfe verbindlich und rechtssicher planen können, besteht die Chance, dass die Wirtschaft in Deutschland wieder wächst”, so Linke. „Für die nächsten Jahre gilt es vor allem eine Transformation zu gestalten, die sich an Kriterien wie Bezahlbarkeit, Umsetzbarkeit sowie Versorgungssicherheit und Resilienz orientiert. Allzu lange sind die Grundregeln des sogenannten energiewirtschaftlichen Dreiecks ignoriert worden.” Der Kurs zu mehr Klimaschutz durch nachhaltige Energieträger wie Wasserstoff könne nur durchgehalten werden, wenn er auch ökonomisch vertretbar sei.

Wasserstoff kann den Kohleausstieg unterstützen, doch dafür muss Deutschland sowohl die eigene Produktion als auch Importmöglichkeiten ausbauen. Der Aufbau eines Wasserstoff-Kernnetzes sei ein wichtiger Schritt, doch entscheidend sei die Anbindung der Verteilnetze, um Industrie, Gaskraftwerke und Haushalte mit H2 zu versorgen. Die Umstellung des Erdgasnetzes sei mit rund vier Milliarden Euro bis 2045 machbar, da 97 Prozent der bestehenden Leitungen bereits H2-tauglich sind.

Auch die Substitution von Kohlekraftwerken durch wasserstofffähige Gaskraftwerke sei ein wichtiger Beitrag zur Dekarbonisierung. Gleichzeitig warnt der DVGW vor einer künstlichen Verknappung Neuer Gase wie Wasserstoff, seiner Derivate und Biomethan, da dies die Marktfähigkeit gefährden könnte.

Wasserversorgung: Resilienz durch Investitionen und klare gesetzliche Vorgaben

Auch die Trinkwasserversorgung steht unter Druck. Der DVGW fordert zügige gesetzliche Regelungen, insbesondere zur Verbesserung der physischen und IT-Sicherheit von Wasserversorgungsanlagen sowie zur Umsetzung der Nationalen Wasserstrategie. Die Branche drängt auf schnellere Genehmigungsverfahren, um Infrastrukturprojekte effizienter umzusetzen.

Investitionen sind dringend nötig: 2022 wurden bereits 3,5 Milliarden Euro in die Wasserwirtschaft investiert, doch Umfragen zeigen einen Mehrbedarf von bis zu 30 Prozent. „Für eine resiliente, zukunftsfeste Wasserversorgung muss demnach künftig tiefer in die Tasche gegriffen werden. Maßnahmen gegen den Klimawandel und zum Schutz der Kritischen Infrastruktur erfordern zusätzliche Finanzmittel, die die Branche nicht allein aufbringen kann“, so DVGW-Vorstand Dr. Wolf Merkel. Neben Förderprogrammen könnten steuerliche Entlastungen und Fondslösungen helfen, die langfristige Finanzierung zu sichern.

Um Schadstoffeinträge in Trinkwasserressourcen zu minimieren, fordert der DVGW ein konsequentes Verursacherprinzip: Hersteller müssen künftig für unvermeidbare Schadstoffe aufkommen. Zudem müsse der Vorrang der öffentlichen Wasserversorgung gesetzlich verankert werden, um Nutzungskonflikte zu vermeiden. (DVGW)

Kernforderungen des DVGW:
- Wasserstoffverteilung sichern: Netze ertüchtigen und Speicherlösungen vorantreiben
- Wasserstoffangebot erhöhen: technologische Vielfalt und regulatorische Sicherheit gewährleisten
- Infrastrukturmaßnahmen für Energie und Wasser als Maßnahmen von überragendem öffentlichen Interesse priorisieren
- Vorrang der öffentlichen Wasserversorgung stärken
- generationengerechte Investitionsentscheidungen zum Erhalt und zur Erweiterung der Wasserinfrastruktur bevorzugt behandeln

Bild: © AdobeStock – AddMeshCube


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