Qualitätssicherung bei Gasleitungen und –anlagen – Beschaffung normgerechter Bauteile - Bau- und Formteile aus Stahl mehrerer Hersteller aus dem italienischen Raum konnten in jüngster Vergangenheit oftmals nicht die Anforderungen der Regelwerke (DIN EN ISO 3183, AD 2000, DVGW GW 463) in Bezug auf Qualität, Prüfung und Dokumentation erfüllen beziehungsweise waren stark fehlerhaft.
Die in den Regelwerken der Gasversorgung enthaltenen Vorgaben zu Werkstoffen von Formstücken bleiben bei den Herstellern in Italien oft unberücksichtigt.
So wurden durch die Abnahmegesellschaften unzulässige Vormaterialien in zulässige Güten umattestiert. Aufgrund welcher Regelwerke die Umattestierung von Werkstoffen durch die Prüfstelle TÜV durchgeführt wurde, war in den bekannt gewordenen Fällen nicht nachvollziehbar. Erschwerend kommt hinzu, dass sowohl Druckprüfungen als auch zerstörende sowie zerstörungsfreie Prüfungen, so sie durchgeführt wurden, gar nicht oder nicht nachvollziehbar dokumentiert worden sind.
Material genau prüfen
Somit besteht für den Endkunden, unabhängig davon, ob das Material AGseitig bereitgestellt wird oder nicht, die Gefahr, Formteile zu verbauen, deren Grundwerkstoff nicht den Anforderungen genügt und deren Dokumentation zweifelhaft, falsch oder nicht vorhanden ist. Hier ist besondere Vorsicht geboten. Unternehmen sollten bei der Bestellung klare Vorgaben bezüglich Material und Abnahmezeugnisse zum Beispiel nach DIN EN 10204 angeben. Es ist unbedingt notwendig, die Dokumentation der Bauteile sorgfältig zu prüfen. Bei unzureichenden Angaben sollte das Material zurückgewiesen werden. (rbv)