Arbeitskräfteprobleme auf dem Bau werden verschärft - Aus Anlass der am 9. Mai erfolgten Anhörung zum Gesetzentwurf über ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz im Ausschuss für Arbeit und Soziales im Deutschen Bundestag erklärt der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Felix Pakleppa, dass der vorliegende Gesetzentwurf eines Fachkräfteeinwanderungsgesetzes das Arbeitskräfteproblem auf deutschen Baustellen deutlich verschärfen dürfte.
„Eigentlich soll das Gesetz Beschäftigung in Deutschland ermöglichen, sie jedoch nicht verhindern. Aus unserer Sicht ist es problematisch, dass die auf dem Gesetz basierende Beschäftigungsverordnung keine Möglichkeit eröffnet, Menschen mit langer berufspraktischer Erfahrung, innerhalb derer sie vertiefte Kenntnisse und Fertigkeiten erworben haben, einen Aufenthaltstitel in Deutschland einzuräumen. Denn die vorgesehene Ausnahmevorschrift beschränkt dieses nur auf die Branche der Informations und Kommunikationstechnologien. Hier fordern wir eine deutliche Nachbesserung, damit das Gesetz den Bedürfnissen der Praxis nicht zuwiderläuft“, so Pakleppa weiter.
Sollte es hier zu keiner Änderung kommen, müsse die sogenannte WestBalkanRegelung möglichst kurzfristig verlängert werden, da sie 2020 auslaufe. Gerade einfache, von heimischen Arbeitnehmern nicht mehr ausgeübte Tätigkeiten (Stichwort: Eisenbiegen) würden von angelernten, aber sehr erfahrenen Arbeitnehmern vom Westbalkan ausgeführt. „Trotz des hohen Vergütungsniveaus – der BauMindestlohn gehört zu den höchsten in Deutschland – kann unsere Branche ihren Bedarf an Fach und anderen Arbeitskräften nicht allein aus dem inländischen Arbeitskräfteangebot befriedigen. Aktuell werden in Deutschland etwa 50.000 Menschen pro Jahr im Bauhauptgewerbe über die sogenannte WestBalkanRegelung beschäftigt, überwiegend im Helferbereich,“ führte Pakleppa diese Problematik weiter aus. (ZDB)