Der Bundestag hat am 5. Juli 2024 eine Gesetzesänderung zum Nord-Ost-Link und zum Rhein-Main-Link angenommen. Durch den Beschluss werden die beiden Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen und sieben Offshore-Anbindungsleitungen in die Anlage zum Bundesbedarfsplanungsgesetz aufgenommen. Ein Baubeginn soll so schneller möglich sein. (Foto: Canva)
Um den im Norden produzierten Strom in den Süden zu bringen, braucht es funktionierende Stromleitungen. Mit der Gesetzesänderung will die Bundesregierung nach Angaben des Wirtschaftsministeriums den Ausbau von Stromnetzen deutlich beschleunigen. Konkret geht es um neun erdverlegte Leitungen, die nun vorzeitig in den Bundesbedarfsplan aufgenommen und damit schneller gebaut werden sollen.
Strom schneller in den Süden und Westen bringen
Hauptziel der Änderung sei es, den Strom, der im Norden Deutschlands produziert wird, künftig schneller in den Süden und Westen des Landes transportieren zu können, so der FDP-Energiepolitiker Lukas Köhler im Vorfeld der Gesetzesänderung. Die Änderung betrifft den sogenannten Nord-Ost-Link, der Strom von Schleswig-Holstein nach Mecklenburg-Vorpommern transportiert, sowie den Rhein-Main-Link. Aufgabe des Rhein-Main-Link ist es, den Strom aus Niedersachsen künftig besser in den Süden zu leiten. „Nur durch einen schnellen Ausbau der Stromnetze können wir eine sichere Stromversorgung zu günstigen Preisen erreichen", betonte FDP-Fraktionsvize Köhler. Es sei „absolut richtig", diese beiden neuen Trassen so schnell wie möglich zu bauen.
Zuspruch kommt auch von den Grünen. „Von dem Netzausbau werden wir alle stark profitieren", so Ingrid Nestle, Fraktionssprecherin für Energie und Klimaschutz. Mit den neuen Großleitungen werde vor allem günstiger Offshore-Wind-Strom in den Süden Deutschlands und „zu den industriellen Zentren" geleitet. „So senken wir die Kosten, die durch den Einsatz teurer fossiler Kraftwerke entstehen."
Gesetz soll "Startschuss für Baubeginn" sein
In dem nun vom Bundestag angenommenen Gesetzesentwurf der Koalition heißt es: „Es ist angesichts eines aktuellen regionalen Ungleichgewichts von Energieerzeugung und Energienutzung erforderlich, Strom über weite Strecken zu transportieren." Mit dem Vorziehen der Projekte sollen „Engpässe in der Stromversorgung innerhalb des deutschen Netzes" beseitigt werden. Wann genau der Bau der Trassen beginnen kann, hängt von den Plänen der Bundesnetzagentur und den Übertragungsnetzbetreibern ab. In der Verabschiedung des Gesetzes sähe er aber den „Startschuss für den Baubeginn", betonte FDP-Fraktionsvize Köhler.
Quelle:dpa Sieh auch Süd-West-Media
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