H2-Ready: Umstellung von Stahl- beziehungsweise Kunststoff-Gasrohrsystemen für den Transport von Wasserstoff.
Neu erschienen sind die beiden DVGW-Merkblätter G 407 und G 408, die für die Umstellung von Gasleitungen aus Stahl- beziehungsweise Kunststoffrohren auf die Verteilung von wasserstoffhaltigen methanreichen Gasen (> 20 Vol.-%, 2. Gasfamilie) und Wasserstoff (5. Gasfamilie) gemäß DVGW-Arbeitsblatt G 260 bis 16 bar Betriebsdruck gelten.
Die Merkblätter geben Orientierung bei einer systematischen Vorgehensweise über die Bewertung und Umstellung von bestehenden Gasverteilnetzen auf den Betrieb mit wasserstoffhaltigen methanreichen Gasen und Wasserstoff. Insbesondere werden technische Aspekte und die Vorgehensweise zur Feststellung der werkstoffmechanischen Eignung einer Gasleitung beschrieben.
Wenn die Modifikation der physikalischen oder chemischen Eigenschaften des Fördermediums die Sicherheit der Gasinfrastruktur beeinträchtigt, bedeutet die Umstellung eine wesentliche technische Änderung. Dies ist immer der Fall, wenn bei einem Wechsel der wasserstoffhaltigen methanreichen Gase der 2. Gasfamilie auf die 5. Gasfamilie der betroffene Leitungsabschnitt beziehungsweise die betroffene Anlage nicht bereits für Gase der 5. Gasfamilie ausgelegt worden ist.
Sollte eine wesentliche Änderung bei einer Umstellung eines Gasverteilnetzes vorliegen, unterliegt sie einer allgemeinen genehmigungsrechtlichen Vorgehensweise gemäß Energiewirtschaftsgesetz. In diesem Fall ist immer ein Sachverständiger anzuhören. Dagegen kann aufgrund von Betriebserfahrungen im Allgemeinen davon ausgegangen werden, dass eine Beimischung von bis zu 20 Prozent Wasserstoff keine wesentliche Änderung darstellt.
Beide neuen Merkblätter können über das DVGW-Regelwerksabo abgerufen werden beziehungsweise sind im wvgw-Shop erhältlich:
DVGW G 407:
https://shop.wvgw.de/G-407- Merkblatt-08-2022/311765
DVGW G 408:
https://shop.wvgw.de/G-408- Merkblatt-08-2022/311766