Energiewende vorantreiben - Die Initiative GET H2 will den Kern für eine bundesweite Wasserstoffinfrastruktur etablieren, um eine effiziente Umsetzung der Energiewende möglich zu machen. Nun unterstützt das Land Niedersachsen mit rund 709 Millionen Euro die Wasserstoffprojekte im eigenen Land, weitere 1,6 Milliarden Euro sollen vom Bund dazukommen.
Das Netzwerk GET H2 besteht aus rund 50 Unternehmen, Institutionen und Kommunen, die sich aktiv für die Schaffung eines wettbewerbsorientierten Wasserstoffmarktes und für die dazu notwendigen Anpassungen der gesetzlichen und regulatorischen Grundlagen einsetzen. In zahlreichen Projekten treiben die Partner der Initiative die Entwicklung der Technologien und ihre Markteinführung voran und planen die Realisierung von Infrastruk-
turen zu Produktion, Abnahme, Transport und Speicherung von grünem Wasserstoff (H2).
Förderung begrüßt
Im September 2022 unterzeichneten nun der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, in Salzgitter die Verwaltungsvereinbarung für die Fördergelder. Insgesamt zwölf Wasserstoffprojekte sollen davon in Niedersachsen profitieren, darunter fünf, die unter maßgeblicher Beteiligung von Partnern der Initiative GET H2 umgesetzt werden. Hierzu zählen Salzgitter Flachstahl, bp, Evonik, Nowega, OGE, RWE und Thyssengas, deren zu einem System integrierten Wasserstoffprojekte mit dieser Förderung realisiert werden sollen. Die genannten Partner begrüßen diese wichtige finanzielle Absicherung und drängen auf eine zügige Notifizierung der Fördergelder durch die EU.
Alle Fördermittel werden im Rahmen des Programms für „Wichtige Projekte von gemeinsamem europäischem Interesse“ (IPCEI) der EU bewilligt. Bevor die Fördersumme ausgezahlt werden kann, ist allerdings zwingend ein positiver Bescheid aus Brüssel nötig, der aktuell noch aussteht. Um die Projekte innerhalb ihrer ambitionierten Zeitpläne umsetzen zu können, sind die Unternehmen auf zeitnahe Entscheidungen der EU-Kommission angewiesen.
Neben dem finanziellen Aspekt sind zur Realisierung der Projekte vor allem auf europäischer Ebene noch wichtige regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Dazu gehören die Fragen, welcher Strom für die Erzeugung von grünem Wasserstoff verwendet werden darf, wie die Finanzierung des Wasserstoffnetzes organisiert werden soll oder welche Anreize für den Verbrauch des grünen Wasserstoffs in der Industrie geschaffen werden. Für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft braucht es Klarheit in diesen zentralen Punkten, betonen die GET H2- Partnerunternehmen.
Die Projekte des GET H2-Konsortiums im Überblick
Mit dem für die IPCEI-Förderung eingereichten Gesamtprojekt sollen bis 2030 CO2-Emissionen von bis zu 16 Millionen Tonnen vermieden werden. Auf dem RWE-Kraftwerksstandort Lingen (Emsland) soll eine 300-MW-Elektrolyse grünen Wasserstoff erzeugen. Ab 2024 wird damit die bp Raffinerie in Gelsenkirchen versorgt. Der Transport erfolgt größtenteils über bestehende Leitungen des Gasnetzes, die auf Wasserstofftransport umgestellt werden. 2025 ist die Erweiterung des Netzes bis zur niederländischen Grenze geplant und 2026 soll ein Kavernenspeicher in Gronau-Epe integriert sowie das Netz bis Duisburg-Hamborn erweitert werden. Bis spätestens 2030 soll das Netz bis zum Stahlwerk Salzgitter ausgebaut sein und gegebenenfalls an weitere Netze anknüpfen. (nowege/rbv)
Weitere Informationen zu der Initiative GET H2
Die Projekte des GET H2-Konsortiums im Überblick: Mit dem für die IPCEI-Förderung eingereichten Gesamtprojekt sollen bis 2030 CO2-Emissionen von bis zu 16 Millionen Tonnen vermieden werden. (Abbildung: Nowega GmbH)