Für eine erfolgreiche Transformation der Wärmeversorgung sind zuvor detaillierte Analysen grundlegend. Deshalb führt die Fraunhofer-Gesellschaft im Auftrag des Nationalen Wasserstoffrates aktuell eine Studie durch, die auf Basis lokaler Gegebenheiten an vier Fallbeispielen (Bottom-Up) Pfad-Optionen für eine effiziente Dekarbonisierung des Wärmesektors aufzeigen soll.
Ein besonderer Fokus der Studie liegt dabei auf der Rolle des Wasserstoffs in einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2045. Die Fertigstellung der kompletten Studie ist für Herbst 2022 geplant. Erste Zwischenergebnisse zeigen jedoch, dass relevante Einflussparameter regional sehr unterschiedlich sind. Bevor eine valide wissenschaftliche Auswertung dieser hochkomplexen Datenlage vorliegt, sind allgemeine politische Schlussfolgerungen etwa zur zukünftigen Rolle von Gasverteilnetzen nicht zielführend. Vielmehr gelte es, keine Technologieoptionen auszuschließen. Die Versorgung von Wohngebäuden mit Wasserstoff sollte im Lösungsraum erhalten bleiben. Wasserstoff ist neben erneuerbarem Strom wesentlicher Bestandteil der Dekarbonisierung des Wärmemarktes und insbesondere in der industriellen Prozesswärme unabdingbar. Gerade der Bedarf der Industrie und der Kraftwerke vor Ort – so erste Ergebnisse der Bottom-Up-Studie – sei ohne den Erhalt der hierfür notwendigen Gasverteilnetze und deren Umstellung auf H2 schwer zu decken.
Die Zwischenergebnisse der Studie sind hier abrufbar: